1. INBETRIEBNAHME DES PULVERDOSIERERS

1.1 Vorbereitung der Feststoffe
1.2 Montage der LAMBDA DOSER und Hi-DOSER Pulverdosiergeräte
1.3 ON/OFF Taste
1.4 Einstellen der Dosier-Geschwindigkeit
1.5 Schnelles Füllen per ADRS-Taste, „HOLD = MAX“ Funktion
1.6 Gebrauch der DOSER und Hi-DOSER Pulverdosierer bei Rückfluss oder in kontrollierter Atmosphäre
1.7 FAS / SLO Modi von Hi-DOSER

1.1 Vorbereitung der Feststoffe

Um eine genaue Dosierung zu erreichen, soll der zuzugebende Feststoff homogen und rieselfähig sein. Ist das nicht der Fall, so kann der Feststoff getrocknet, umkristallisiert oder ausgesiebt werden.

In schwierigeren Fällen kann die Rieselfähigkeit durch Zugabe von 0.1 bis 2 % AEROSIL® 200, AEROSIL® 300, AEROSIL® 380 (hydrophil) oder AEROSIL® 974 (hydrophob) verbessert werden. AEROSIL ist ein Fliessmittel, bestehend aus äusserst fein dispergiertem SiO2. Die Partikel bedecken die Oberfläche der zu dosierenden Kristalle und verbessern so deren Rieselfähigkeit. AEROSIL ist ungiftig, chemisch innert und kann durch Filtration entfernt werden. Erhältlich ist es zu günstigem Preis bei DEGUSSA AG, Oberdorfstrasse 11, CH-6340 Baar.

1.2 Montage der LAMBDA DOSER und Hi-DOSER Pulverdosiergeräte

Das untenstehende Bild zeigt die Einzelteile eines Pulver-Dosiergerätes DOSER 0.2L:

Pos.	Beschreibung	Art. Nr.
1	Blindstopfen	5808-b
2	Silikon Dichtungsscheibe	5806
3	Teflonscheibe	5803
4	Doser Steuereinheit	5809
5	Zentrierelement	5807
6 / 7	Schraubkappe SVL 42	5802
8	Verteiler (Standard)	5804
9	Steckernetzteil (12 V / 12 W)	4820
10	Glasadapter mit NS 29/32 Anschluss	5801
11	Glasgefäss mit Seitenstutzen (ca. 0.2 l)	5810

Die Montage und Inbetriebnahme des LAMBDA DOSER oder LAMBDA Hi-DOSER Pulver-Dosiergerätes ist sehr einfach – die Installation wird als Kurzfilm auf www.lambda-instruments.com/?pages=video anhand des DOSER 0.2L Dosiergerätes gezeigt:

Abb. 1: Das Schliffteil wird durch die Schraub-kappe geschoben.

Abb. 2: Anschliessend wird die Teflonscheibe in die Schraubkappe und auf den Planschliff des Schliffteils gelegt.

Abb. 3: Die Kappe wird mit dem Glastubus unten verschraubt.

Abb. 4: Der Verteiler (Standard) wird mit seiner Öffnung nach unten in den Glastubus eingefügt, so dass er nicht beschädigt wird.

Abb. 5: Zuunterst im Glastubus befindet sich ein Leitteil aus Silikon. Die Öffnung des Verteilers muss dem Silikon-Leitteil zugewendet werden.

Abb. 6: Die mit Teflon beschichtete Dichtungsscheibe wird so auf das Zentrierteil gelegt, so dass die Teflonseite nach aussen zeigt (zum Glastubus hin).

Abb. 7: Das Zentrierteil mit der Dichtungs-scheibe wird auf die Achse des Verteilers gesetzt.

Abb. 8: Das Zentrierteil wird auf der Verteilerachse gesichert, indem die Schraub-kappe auf den Glastubus verschraubt wird.

Abb. 9: Die Abbildung zeigt die Motorenachse mit Metallstift (ganz links) und das Zentrierteil mit seinen sechs Löchern.

Abb. 10: Die Motoreneinheit wird durch Druck und einer leichten Drehung bis zum Einrasten des Stifts mit der Verteilerachse gekoppelt. Das gewährt die perfekte Abdichtung des LAMBDA DOSER bzw. LAMBDA Hi-DOSER Pulver-dosierers und den optimalen Druck des Verteilers gegen die Teflonscheibe am Boden des Glastubus.

Abb. 11: Das Stecker-Netzteil mit 12 VDC Ausgangsspannung wird in die entsprechende 12V Buchse der Steuereinheit eingeschraubt und das Netzteil an die Netzspannung ange-schlossen. Beim Anschluss ans Netz ertönt ein akustisches Signal und die Zahlen auf dem Display leuchten auf.

Abb. 12: Der Feststoff wird durch den seitlichen Nachfüllstutzen des Glastubus zugegeben. Der Nachfüllstutzen kann mit einem Glas- oder Kunststoffstopfen des Typs NS 29/32 verschlos-sen werden.

1.3 ON/OFF Taste

Durch Betätigung der ON/OFF Taste wird der LAMBDA DOSER bzw. LAMBDA Hi-DOSER Pulverdosierer ein- und ausgeschaltet. Die letzte Einstellung der Dosiergeschwindigkeit wird angezeigt.

1.4 Einstellen der Dosier-Geschwindigkeit

Die Pulver-Dosiergeschwindigkeit hängt von den Pulvereigenschaften und der Dreh-geschwindigkeit des DOSER- bzw. des Hi-DOSER-Motors ab.

Die Pulver-Zugabegeschwindigkeit wird mit Hilfe der drei digitalen Stellknöpfen Λ Λ Λ ein-gestellt. Die Digitaleinstellung erlaubt eine gute Reproduzierbarkeit der Dosierrate.

Aufgrund der unterschiedlichen spezifischen Dichten der Substanzen ist es wichtig, den LAMBDA DOSER bzw. LAMBDA Hi-DOSER vor seinem Einsatz zu kalibrieren.

Dazu wird während einer bestimmten Zeit die zugegebene Menge bestimmt (z.B. die Menge während einer Minute bei einer Geschwindigkeit 500). Die Rotationsgeschwindigkeit des Verteilers nimmt proportional zur Geschwindigkeitseinstellung (000 bis 999) zu. Somit kann mit einem einfachen Dreisatz die entsprechende Förderrate ermittelt werden.

Die Zugabe des Feststoffs wird durch die Betätigung der ON/OFF Taste gestartet. Das Aufleuchten der entsprechenden LED zeigt an, dass dosiert wird.

1.5 Schnelles Füllen per ADRS-Taste, „HOLD = MAX“ Funktion

Durch das Drücken der ADRS-Taste für etwa zwei Sekunden wird der Verteiler bei maximaler Geschwindigkeit gedreht.

Nach dem Loslassen der ADRS-Taste wird die Pulverdosierung gestoppt.

Diese „HOLD = MAX“ Funktion ist hilfreich zur schnellen Abfüllung in den Behälter oder zur schnellen Entleerung des Vorratsgefässes.

Die „HOLD = MAX“ Funktion kann auch dann benutzt werden, wenn die ON/OFF Taste nicht gedrückt worden ist.

1.6 Gebrauch der DOSER und Hi-DOSER Pulverdosierer bei Rückfluss oder in kontrollierter Atmosphäre

Lösungsmitteldämpfe könnten in den unteren Teil des DOSER bzw. Hi-DOSER Pulverdosierers eindringen und dort kondensieren. Kondensate würden die Rieselfähigkeit des Dosierguts beeinträchtigen.

Mit einem leichten Strom getrockneter Luft (oder eines anderen für Ihren Prozess geeigneten Gases) durch den Glastubus des DOSERs bzw. Hi-DOSERs können Lösungsmitteldämpfe abgetragen werden. Dadurch werden die oben beschriebenen störenden Kondensate vermieden.

Das Inertgas oder die getrocknete Luft wird durch einen speziellen Begasungsstopfen eingeführt. LAMBDA liefert dazu einen Polyethylen-Stopfen als Option. Es können auch andere Stopfen passend auf NS 29/32 verwendet werden (z.B. Pyrex NS 29/32 mit Schraubgewinde, welche auch ausgezeichnet an verschiedene Schlauchdurchmesser angepasst werden können).

Der leichte Gasstrom geht durch die Hohlachse des Verteilers und den unteren Teil des Glastubus. Der Durchfluss und der Druck des Gases müssen sorgfältig geregelt werden, um eine Kompression des Feststoffes zu vermeiden.

Da DOSER bzw. Hi-DOSER hermetisch geschlossen sind, können die Pulverdosiergeräte auch unter kontrollierter Atmosphäre arbeiten (Stickstoff, Argon usw.). Der DOSER bzw. Hi-DOSER hält einem Druck von ±0.05 MPa stand.

Die luftdichten DOSER und Hi-DOSER Pulverdosierer sind damit auch sehr gut für die Dosierung von sauerstoffempfindlichen oder hygroskopischen Substanzen geeignet, bei denen sich eine manuelle Dosierung als äusserst schwierig erweist.

1.7 FAS / SLO Modi von Hi-DOSER

Der Pulverdosierer LAMBDA HI-DOSER ermöglicht die Pulverdosierung in zwei Geschwindigkeitsbereichen:

FAS = schneller Modus (Standardmodus)
SLO = langsam Modus

In beiden Modi kann die Geschwindikeit von 0 bis 999 digital am Gerät eingestellt werden. Für Kochsalz (NaCl) werden die folgenden Dosierraten erreicht:

FAS: 250 mg/min bis 250 g/min NaCl
SLO: 60 mg/min bis 60 g/min NaCl

Der langsame Modus (SLO) wird durch den Punkt in der letzten Position auf der Digitalanzeige angezeigt. Die Schnellfüllfunktion ADRS (HOLD = MAX) ist für beide Modi gleich.

Bemerkung: Während der RS-Kommunikation wird nicht der Modus (SLO oder FAS) sondern nur der auf dem Display angezeigte Geschwindigkeitswert übertragen. Ist der optionale INTEGRATOR aktiviert, so ist der einzelne Integratorschritt unabhängig vom eingestellten Modus.